Tegla Loroupes Marathon-Team erringt die Weltmeisterschaft 2005 in Helsinki

Tegla trat mit Gold im Gepäck den Heimflug aus Helsinki nach Deutschland an. Sie gewann mit dem kenianischen Marathonteam bei den Leichtathletikweltmeisterschaften im Teamwettbewerb sensationell den Weltmeistertitel. Kenia konnte bei strömendem Regen drei Läuferinnen unter den ersten zehn Finisherinnen platzieren und nahm in 7:12,37 Stunden den favorisierten Japanerinnen somit vier Minuten ab. Großbritannien mit Einzelgewinnerin Paula Radcliffe an der Spitze gewann in 7:27,04 Bronze. Von den 2005 gezeigten Vorleistungen her lag Japan eigentlich acht Minuten vor Kenia. "Natürlich habe ich vor Ort auf Zweckoptimismus gemacht, aber eigentlich wäre realistisch für uns höchstens Silber im Bereich des Möglichen gewesen", sagte Tegla.
Am Tag vor dem Damen-Marathon hatte es im kenianischen Team eine Krisensitzung gegeben. Bis dahin war die frühere Läufernation Nummer eins in Helsinki völlig ohne Goldmedaille geblieben, hatten sogar die kenianischen Herren mit dem Marathonteam gegen Japan verloren und "nur" den zweiten Platz belegt. "Hinzu kam, dass die Japaner mit dem kompletten Team schon drei Wochen vor WM-Start in Finnland waren, um auf der Strecke zu trainieren. Wir konnten aus Kostengründen erst drei Tage vor dem Wettkampf anreisen", sagte Tegla. Doch Catherine Ndereba, die Titelverteidigerin im Einzel und beste Kenianerin, ging nach vorne und lief auf die erste Japanerin als Silbermedaillengewinnerin einen deutlichen Vorsprung von 2:19 heraus. Und Rita Jeptoo und Helen Kimutai liefen direkt nach den Japanerinnen eins uns zwei als Siebte und Neunte ins Ziel und konnten den Vorsprung folglich halten. "Es war unglaublich, was danach im kenianischen Lager los war", erzählt Tegla: "Viele in Helsinki lebende Kenianer haben sich mit mir fotografieren lassen, haben gesagt, dass sie stolz darauf sind, dass wir Japan geschlagen und Kenias Ehre gerettet haben. Da waren an die 100 japanischen Journalisten vor Ort, die Gold schon vor dem Rennstart für ihr Land als sicher eingestuft hatten."
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